Am 11. November 2021 informierte Civak Azad am Brandenburger Tor über den seit dem 23. April 2021 geführten Militäreinsatz der Türkei in Südkurdistan (Irak). Und informierte auch über den Protest der kurdischen Menschen gegen diesen erneuten Bruch des Völkerrechtes durch das NATO-Mitglied.
In einen Redebeitrag wurde darauf hingewiesen, dass einer der Gründe für den Flüchtlingsansturm an der polnisch-belarussischen Grenze das massive und brutale Vorgehen der türkischen Armee gegen die kurdischen Zivilbevölkerung im Irak sei.
Bruch des Völkerechtes seit Jahrzehnten
Seit 1991 ist die Türkei wiederholt in die kurdische Autonomieregion und damit auch in das Staatsgebiet des Irak einmarschiert. Errichtet wurden u.a. mehr als ein Dutzend Militärbasen in diesem Gebiet und 10.000 Soldaten dort stationiert.
Kurdische Gruppen werfen der Türkei nicht nur die Bombadierung von zivilen Siedlungsgebieten vor, sondern auch den Einsatz von chemischen Waffen.
Nach Angaben der Pressestelle der HGP (Anm. VB – kurdische Volksverteidigungskräfte) hat die türkische Armee in den letzten fünf Monaten insgesamt 138 Angriffe mit chemischen Waffen durchgeführt, bei denen mehrere Kämpfer ihr Leben verloren. … Am 4. September wurde das Dorf Hiror mit chemischen Waffen angegriffen, wobei Mitglieder einer örtlichen Familie verletzt wurden. Das CPT-IK bestätigte, dass die Verletzungen der Familienmitglieder durch chemische Waffen verursacht wurden.
Quelle: Civaka Azad – kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V.
Gefordert wird durch kurdische Abgeordnete, Medienschaffenden, Intellektuelle und Menschenrechtsaktivisten eine Überprüfung der Vorwürfe durch das OPCW (Organisation für das Verbot chemischer Waffen), Bisher gab es jedoch keinerlei Schritte und Maßnahmen der internationalen Staatengemeinschaft gegen das militärische Vorgehen der Türkei.