Am 9. Mai 1945 endete der 2. Weltkrieg in Europa mit der Kapitulation der Wehrmacht. In Russland wird der 2. Weltkrieg als der „Große Vaterländische Krieg“ bezeichnet und umfasst die Zeit vom Überfall des Deutschen Reiches am 22. Juni 1941 bis zum 9. Mai 1945. Der Tag der Kapitulation wird als „Tag des Sieges“ in Russland begangen.
Kein Tag der Befreiung – Kein Tag des Sieges
Als Deutscher ist für mich weder der 8. noch der 9 Mai ein Tag des Sieges. Denn die Wehrmacht kapitulierte an diesem Tag. Es ist auch kein Tag der Befreiung, denn an diesem Tag begann die Fremdherrschaft durch die Siegermächte über das deutsche Volk. Auch wurde an diesem Tag das Deutsche Reich unter den Siegermächten in Besatzungszonen aufgeteilt. Für die aus Osteuropa und den Ostgebieten des Deutschen Reiches vertriebenen Deutschen war dies der Beginn der Zementierung des an ihnen begangenen Unrechts aus Enteignung und Vertreibung, welches u.a. mit dem völkerrechtswidrigen Potsdamer Abkommen begründet wird.
Gleichzeitig fiel ein Großteil Mittel- und Osteuropas unter die Tyrannei und Diktatur des Stalinismus, welcher für die betroffenen Völker den Beginn eines Lebens unter einer „kommunistischer“ Willkür und Diktatur bedeutete.
Für mich ist der 8. und der 9. Mai ein Gedenktag in dem man allen Toten des 2. Weltkrieges Gedenken sollte. Und dies bedeutet auch an die Leiden, Opfer und die Toten des deutschen Volkes erinnern und nicht diese zu vergessen.
Kommentar von Stephan Böhlke
Kranzniederlegung russische Botschaft
Am sowjetischen Ehrenmal in Tiergarten fand u.a. eine Kranzniederlegung durch die russische Botschaft statt. Diese wurde von einem „Gegenprotest“ von russischen Oppositionellen begleitet, welche an die Verbrechen der UdSSR erinnerten.
Gedächtnis-Aufzug zum Gedenken an die gefallenen sowjetischen Soldaten
Mit einem Gedächtnisaufzug erinnerten und Gedachten die Angehörigen von gefallen Rotarmisten. Dabei trugen sie Fotos ihrer im 2. Weltkrieg gefallenen und gestorbenen Angehörigen. Zeitweise beschränkte die Berliner Polizei den Zugang zum sowjetischen Ehrenmal und der Kriegsgräberstätte um ein würdiges Gedenken für die Menschen zu ermöglichen.
Erinnerung an Verbrechen der UdSSR
Als Gegenpol fand eine kleine Mahnwache auf der anderen Straßenseite gegenüber des sowjetischen Ehrenmals statt. In dieser wurde an die Verbrechen in und durch die UdSSR erinnert und auch auf die aktuelle Situation in Russland und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hingewiesen.