Am Samstag den 2. Oktober 2021 rief ein Bündnis unterschiedlicher Organisationen dazu auf, den Wiederaufbau der Straßenbahn in Spandau endlich zu realisieren. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, fand eine Kundgebung am Spandauer Bahnhof statt. Im Anschluss an die Kundgebung fand eine kleine Demonstration durch die Spandauer Altstadt statt, welche mit einer Kundgebung endete.
1967 endete aus politischen Gründen die Geschichte der Straßenbahn in Spandau, um auch Spandau „autogerechter“ zu gestalten. Seit dem Mauerbau und der Wiedervereinigung von Berlin wurde oft von Senatsparteien erklärt die Straßenbahn auch im Westteil der Stadt und in Spandau wieder aufzubauen, doch zu oft blieb es nur bei Absichtserklärungen und Ideen.
Die Kundgebungsteilnehmer und Redner gehen sehr pragmatisch an die Lösung heran und wollen nicht warten bis irgendwann die Ausbaupläne der Straßenbahn auch Spandau erreichen. Was sie fordern ist eine Insellösung, bei der für Spandau ein seperates Straßenbahnnetz erhält. (Anm. VB – das Berliner Straßenbahnnetz bestand in seinen Anfangstagen nur aus Insellösungen die zusammenwuchsen). Später soll dieses Straßenbahnnetz in Richtung Berlin erweitert und ausgebaut werden. Und so mit dem bereits bestehenden und zukünftigen Straßenbahnnetz zusammenwachsen. Die Redner verwiesen auch andere Großstädte die mit Spandau in Einwohnerzahl und Größe vergleichbar sind und auch über ein eigenes und sehr gutes Straßenbahnnetz verfügen. Hier würde schon ein Blick nach Potsdam reichen. Das dortige Straßenbahnnetz würde wohl kaum einer ernsthaft in Frage stellen oder gar abschaffen wollen.
In der Realisierungszeit und in den Kosten wäre ein Straßenbahnbau weit günstiger und schneller als ein U-Bahnbau. Die Straßenbahn selbst könnte auch eine eine größere Fläche anbinden und so das Problem der überfüllten und oft auch überlasteten Buse in Spandau lösen.