Am 02. Oktober 2021 versammelten sich eine Gruppe von Menschen vor der Botschaft von Haiti um auf die Situation der Gehörlosen in Haiti aufmerksam zu machen. Die Menschenrechtslage ist dort katastrophal und Gehörlose gelten als verflucht und „sind dort weniger wert als Scheiße“ (O-Ton eines Redners). Gehörlose Menschen würden gefoltert,, verstümmelt, vergewaltigt und wenn sie ermordet werden, würden diese wie Dreck und Abfall entsorgt werden. Entsprechende Akte der Barbarei und Grausamkeit würden durch die haitianischen Behörden zu selten geahndet und verfolgt werden, so dass gehörlose Menschen als vogelfrei gelten.
„Off the grid missions“ hat eine Petition erstellt die Verantwortliche in Politik und Gesellschaft aufzufordern, endlich auch Gehörlosen in Haiti ihre Menschenrechte zuzugestehen – denn Gehörlose sind Menschen und keine Voodoopuppen.
Vor Ort gedachten die Menschen vier ermordeten gehörlosen frauen, welche bei einer Voodoozeremonie grausam gefoltert wurden und an den Folgen starben.
Für mich war diese Kundgebung nicht nur wegen des Thema etwas besonders gewesen. Ein Vertreter der Gehörlosen versucht mir am Rande etwas zu vermitteln, wie es für Gehörlose in Deutschland und Berlin ist. Er sprach davon, dass es viele Regeln und Gesetze gibt, die Gehörlose in gedankenloser Art und Weise massiv benachteiligen. Eltern würden z.B. in Berlin nur zu maximal drei Elternabenden das Recht auf einen Dolmetscher für Gebärdensprache haben.
Auf der Kundgebung selbst sprachen die Menschen in ihrer Sprache und in ihren Dialekten, nur statt mit dem Mund sprachen sie mit den Händen. Und ohne Dolmetscher hätte der Volksbote definitiv nichts verstanden.